2. Christtag |
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„Die Menschwerdung Gottes“, so lautet das Thema des heutiges Festtages: Er ist von heiliger Freude und zugleich ernster Erhabenheit geprägt. Uns ist ein Kind geboren. So klein und wehrlos dieses Kind auch in der Krippe liegt, ist es doch keineswegs harmlos, denn die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Es kommt als Bote des großen Ratschlusses, ums uns Menschen vom Joch der Sünde zu erlösen und allen Heil und Seligkeit zu bringen (so auch in 1. Timotheus 2, 4). Es ist der Herr, und wenn wir ihn aufnehmen, wird er selbst in uns sein: der Abglanz der Herrlichkeit des himmlischen Vaters, der alles trägt durch sein machtvolles Wort (Hebräer 1, 3). Dann gibt er auch uns die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden und dem hohen Anspruch, als Kinder Gottes zu leben, tatsächlich zu genügen. Wer das erfasst, mag nicht nur neue Lieder singen (Psalm 96, 1), sondern anbetend das Knie beugen vor dem Wort, das Fleisch geworden ist. Wer heute in einem Gottesdienst das Heilige Abendmahl empfängt, erfährt das Mysterium des göttlichen Heilswirkens für uns wunderbar gegenwärtig. Wenn wir dies alles mit den Augen des Glaubens betrachten, können auch wir in Wahrheit sagen: Wir haben seine Herrlichkeit gesehen! So können wir beten: Ewiger Gott, durch die Geburt Deines Sohnes hast Du uns mit Deiner Liebe beschenkt. Hilf uns, dass wir mit dem Munde bekennen und mit unserem Leben bezeugen, was wir im Herzen glauben. |