Estomihi |
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Der Sonntag Estomihi trägt auch den Namen Quinquagesimä - der Sonntag vor dem Aschermittwoch. Seinen Namen hat er zum einen von Vers drei des Wochenpsalms 31: „Sei mir ein starker Fels“; „Sei mir“ heißt auf Lateinisch „Esto mihi“. Zum anderen schließt der Name an den Sonntag des fünfzigsten Tages vor Ostern an (lateinisch für fünfzig: quinquaginta). Der Gottesdienst steht unter dem Thema: „Der Weg zum Kreuz“ und gibt einen Ausblick auf Jesu Opfergabe an Karfreitag und seine Auferstehung an Ostern (Lukas 18, 31-33). Der heutige Psalm 31 (2-9.16-17) stammt von David, den er in größter Not gebetet hat. Er weist in dieselbe Richtung wie der Wochenspruch; nämlich „hinauf nach Jerusalem“, wo in Erfüllung gehen wird, was durch die Propheten geschrieben wurde, denn sterbend am Kreuz hat der Sohn Davids genau aus diesem Psalm gebetet: „In deine Hände befehle ich meinen Geist!“ (Psalm 31, 6). Am Kreuz offenbart sich die göttliche Erlöserliebe: Sie ist geduldig und gütig, und sie freut sich an der Wahrheit; heutige Epistellesung im 1. Korinther 13, 1-13. Diese Liebe soll auch uns durch die Fastenzeit nicht nur begleiten, sondern uns tragen. All unser Fasten und Beten und jedes Werk der Nächstenliebe erhält einzig durch die Liebe seinen Wert, und ohne Liebe ist es nichts, denn mehr als auf das Werk schaut Gott auf die Liebe, die es hervorbringt. Der Blinde bei Jericho aus einem der Predigttexte des Sonntags (Reihe II; Lukas 18, 31-43) hört, dass Jesus vorübergeht. Es ist „Pascha“, das heißt: „Vorübergang des Herrn“. Er achtet nicht auf das Gerede der Leute, sondern ruft umso lauter: „Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Ihm schließen wir uns an, indem auch wir dem österlichen Licht der Auferstehung mit der Bitte entgegengehen: „Herr, dass ich sehen kann!“
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