Lätare |
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Am Sonntag Lätare herrscht Vorfreude auf das bevorstehende Osterfest. Daher wird als liturgische Farbe violett und rosa vorgegeben. Rosa steht als eine Mischung aus Violett – als Farbe der Passion (des Leidens) – und Weiß/ Gold – als durchscheinende Farbe des Osterfests. Im lateinischen Original des Jesaja-Textes sind drei Arten der Freude enthalten: „gaudere“ … ein eher innerliches Freuen, „laetari“ … eine Freude, die nach außen dringt und „exsultare“ … eine jubelnd hervorbrechende Osterfreude. Im Johannesevangelium steht: Als Jesus seine Augen erhob, sah er die Volksmenge (Johannes 6, 5). Ebenso freut sich die Kirche über die Schar der Taufbewerber, die mit der Taufe als neue Kinder geboren werden, und über die aufrichtig Büßenden, um sie an ihrer tröstenden Mutterbrust mit den Sakramenten zu nähren (Jesaja 66, 11). Dennoch klingt das Passions-/ Leidensmotiv im heutigen Evangelium (Johannes 12, 20-24) mit dem Sterben des Weizenkorns an. Denn schon zu jener Zeit wusste Jesus, welchen Preis er zahlen werde und welchen Berg er allein besteigen muss. Das Weizenkorn muss Sterben, um Frucht zu bringen. Und so musste auch Jesus sterben, dessen Tod Frucht bringt. Hieraus haben wir nun die tröstliche Zuversicht des Paulus: Das Kreuz ist die Quelle, von der die wahre Freude kommt; vgl. der heutigen Epistel im 2. Korinther 1, 3-7. Dies ist der Altar, auf dem er uns das wunderbare Brot bereitet, unsere Seelen nährt und uns stärkt für unsere Pilgerschaft; vgl. den heutigen Psalm 84, 3-6. So setzt auch das Wochenlied (EG 396 – „Jesu, meine Freude“) diese unerschütterliche Zuversicht auf Jesus. Denn das zukünftige Jerusalem ist unsere wahre Heimat und endlos wird die Freude sein, wenn wir dann rufen dürfen: „Zum Haus des Herrn wollen wir gehen!“ (Psalm 122, 1).
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