Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5, 17)

   

2. Sonntag nach Epiphanias

2. Sonntag nach Epiphanias

Heiliges Abendmahl

 

Der 2. Sonntag nach Epiphanias steht unter dem Thema: „Der Freudenmeister“. Die weihnachtliche Botschaft, die sich durch die Epiphaniaszeit zieht, zielt auf die frohmachende Gemeinschaft von Himmel und Erde, die die Engel auf den Feldern vor Bethlehem verkündeten (Lukas 2, 14).

Der heutige Sonntag erinnert an das erste der sieben Wunder Jesu auf einer Hochzeit in Kana (Johannes 2, 1-11; Evangelium). Mit der Anwesenheit des Gottessohnes kann die Feier des Lebens nicht aufhören. Jesus ist als Bräutigam auf diese Welt gekommen, um die Kirche als seine Braut heimzuführen. Er offenbart auf der Hochzeit zu Kana seine Herrlichkeit und weist auf seine Stunde hin. Die Krüge, von denen das Evangelium spricht, dienten den Juden zur Reinigung. Und in solchen Krügen verwandelt er das Wasser, um zu zeigen, dass die wahre Reinigung nicht durch Waschungen mit Wasser, sondern durch sein Kostbares Blut geschieht.

Die Offenbarung seiner Herrlichkeit rettet die Feier und schenkt einen Ausblick auf jenes Mahl, das die glaubende Gemeinde einst mit ihrem Herrn, dem Messias-Bräutigam, halten wird. Die Erscheinung Gottes in der Welt übertrifft alle Erwartungen. Sie löst ausgelassene Freude und unbändigen Jubel aus, von denen der heutige Psalm geradezu überschäumt. Doch die Herrlichkeit Gottes, die sich in Jesus offenbart erschließt sich nicht unwillkürlich und nicht allen, schon gar nicht, wie Paulus in der Epistel (1. Korinther 2, 1-10), dem heutigen Predigttext, betont, den Großen und Mächtigen dieser Welt. Stattdessen spricht der Apostel von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist.

Jesus beginnt sein Wirken mit einem Wandlungswunder, und er beschließt es mit einem Wandlungswunder. Wie er auf der Hochzeit in Kana Wasser in Wein verwandelt, so verwandelt er beim Letzten Abendmahl den Wein in sein kostbares Blut. Und in seiner Stunde, in der seine Braut - die Kirche - aus seiner geöffneten Seite im Blut und Wasser geboren wird, spricht er seine Mutter mit denselben Worten an, wie in Kana und nennt sie „Frau“.

Und so dürfen auch wir uns schon jetzt auf die Wonne des himmlischen Hochzeitsmahles freuen, denn so köstlich der gegenwärtige Wein der Freude im Herren auch sein mag, so wird doch die Vollendung noch unendlich mal viel köstlicher sein.