Siebenarmiger Leuchter |
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Siebenarmige Leuchter beziehen sich auf die jüdische Menora, den Leuchter des alttestamentlichen Salomonischen Tempels. Eingang in die christliche Kunst und Kirchenausstattung fanden diese Leuchter bereits im Mittelalter. So wurde der siebenarmige Leuchter im christlichen Sinn als Abbild Jesu Christi interpretiert. Der Leuchter wächst wie ein Baum (Jessebaum) in die Höhe, welcher der Wurzel Jesse entspringt. Nach der Weissagung des Propheten Jesaja (Jesaja 11, 1–3) entspringt der radix Jesse (Wurzel, Stamm des Isai) die virga (Spross), auf deren flos (Blüte, Jesus Christus) der siebenfache Geist Gottes ruhen wird. Ebenso ist die Deutung des Leuchters als lignum vitae, als Holz des Lebens oder Lebensbaum, möglich, der Auferstehung und Ewiges Leben symbolisiert. Die Siebenzahl besitzt in der christlichen Symbolik eine große Bedeutung und verweist unter anderem auf die Vollendung der Schöpfung in sieben Tagen. Sie schließt die Zahlen Vier (vier Evangelisten und vier Winde) und Drei ein. In der Offenbarung des Johannes erscheint Christus mit sieben goldenen Leuchtern (Offenbarung 1, 12), die die sieben Gemeinden symbolisieren (Offenbarung 1, 20), an die Johannes schreibt. Christus trägt in der Vision die Schlüssel des Todes und der Hölle. Die Siebenzahl lässt sich weiterhin verbinden mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes und ebenso mit den alttestamentlichen sieben „Säulen der Weisheit“ im Buch der Sprichwörter (Sprüche 9, 1).
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