Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5, 17)

   

Dienstag in der Karwoche

 

Gründonnerstag

Letzes Abendmahl

Die Texte am Dienstag in der Karwoche thematisieren Jesu Verkündigung des Verrats durch Judas und der Verleugnung durch Petrus im heutigen Evangelium (Markus 14, 17-21.26-31; vgl. Johannes 13, 21-30.36-38), aber geben uns auch Hoffnung in der Offenbarung des Messias als der Knecht des Herrn (Jesaja 49, 1-6). Es stehen sich Dunkelheit und Licht gegenüber.

Es war Nacht, als Judas den Kreis der Jünger verließ. Die Nacht steht als Symbol für die innere Finsternis, für Gefahr und Schrecken, für das Böse. Und auch für den Jüngerkreis war es Nacht geworden: einer verrät Jesus, andere verstehen ihn nicht, begreifen nicht das Ausmaß oder verleugnen ihn.

Jesus weiß, dass er den Weg durch die Dunkelheit alleine gehen muss. Aber gerade dadurch wird er zum Licht.

Schauen wir auf uns: Wie schwer ist es, mit der Treue zu Jesus? Wie schnell sagen wir wie Petrus: „Ich bin bereit, dir zu folgen“? Wie groß ist manchmal der Eifer und wie plötzlich kommt das Versagen. „Ich bin bereit!“, sagen wir. Und doch machen wir dann einen Bogen um das Kreuz und suchen Ausflüchte. Zu groß ist da oft die Versuchung, den einfacheren Weg zu wählen. Und dennoch dürfen wir wie du, Petrus, darauf vertrauen, dass unser Glaube nicht erlischt, auch wenn wir immer wieder in Versuchung geführt werden, wenn wir immer wieder die Liebe kläglich verleugnen, wenn unsere Bekenntnisse Lippenbekenntnisse bleiben.

„Führe uns nicht in Versuchung” beten wir, wissend um unsere Versuchbarkeit, um unsere Ängste, wissend, dass uns allzu oft der Mut verlässt. Dann aber dürfen wir an Petrus denken. Er war der Mensch, der einfach Angst hatte, der schwach geworden ist, den der Mut verlassen hat. Petrus hat Jesus geliebt, er hat ihn verehrt, er hat ihm geglaubt. Doch am Ende blieb nur ein Häufchen Elend, das bitterlich weint.

Die Geschichte des Petrus ist auch unsere Geschichte. Er ist uns so nahe: Sein Glaube, sein Zweifel, seine Versuchungen und seine Angst sind auch in uns. Und wie er vertrauen wir, dass der Herr uns ruft, immer wieder ruft, so wie Petrus, zu Zeugen seiner Auferstehung, zu Zeugen der Erlösung.